Hockey-Herren vom HCG erkämpfen ein Unentschieden im Spitzenspiel der 1. Verbandsliga
Crunchtime hieß es am Sonntagnachmittag auf der Anlage des Hockey-Clubs aus Georgsmarienhütte. Als Tabellenzweiter empfingen die Hütteraner den bis dahin noch ungeschlagenen Tabellenführer und Oberliga-Absteiger von Eintracht Dortmund. Auf dem Papier hieß das, der beste Sturm der Liga trifft auf die beste Verteidigung. Die 1. Herren vom HCG stehen nach bereits fünf Spielen in der aktuellen Feldsaison mit lediglich drei Gegentoren defensiv an der Ligaspitze.

„Unser Ziel ist es, jeden Gegner in der Liga schlagen zu können und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung aufzutreten, egal ob der Tabellenerste oder Tabellenletzte kommt – wir nehmen jedes Spiel zu 100 Prozent ernst“, erklärt Michael Burmeister, Trainer der 1. Herrenmannschaft. Die Männer des HCG mussten personell auf drei wichtige Stammspieler (Jannis Gervelmeyer, Julius Jaax, Aaron Kiekebusch) verzichten, die Verletzungen auskurieren.
Um den Anschluss an die Tabellenspitze nicht zu verlieren, standen die Gastgeber somit unter Zugzwang. Vor rund 100 heimischen Fans begann das Spiel auf absoluter Augenhöhe – der HCG nutzte seine Defensiv-Stärke und spielte von Beginn an eine Mann-Deckung über den gesamten Platz, um somit dem Gegner wenig Räume und Zeit zu verschaffen. Die Folge war ein ungeordnetes Aufbauspiel der Dortmunder und viele Schlenzbälle quer über den Platz, die die Hütteraner abfangen konnten.
„Wir haben heute gezeigt, wie schnelles Hockey aussieht und durch die Bank super kontaktet. Der Ball lief in die Mitte und nach außen und dann auf die andere Seite und damit haben wir die Dortmunder ins Laufen gebracht“ analysiert Burmeister die Leistung seiner Jungs. Die ersten beiden Viertel konnten die Gastgeber sich ein paar Chancen herausspielen, jedoch fehlte zu oft der letzte zwingende und ausschlaggebende Ball, um ein Tor zu erzielen. Die Gäste aus Dortmund konnten in der ersten Hälfte keine nennenswerten Chancen herausspielen und verloren die Bälle oft im Mittelfeld bzw. kurz vor dem Schusskreis der Hockey-Herren aus Georgsmarienhütte. Der vorzeitige Höhepunkt der Partie brachte einen Siebenmeter für die Dortmunder, der jedoch vom HCG-Torhüter David Buch pariert wurde – ein Push für die gesamte Mannschaft. Der Halbzeitstand lautete 0:0 Unentschieden, bis dahin auf beiden Seiten mindestens ein Tor zu wenig.
„Ich habe den Jungs in der Pause erklärt, dass wir einfach so weiter machen müssen. Das Einzige, was ich beanstanden konnte, war die fehlende Schlagkraft im Sturm und im gegnerischen Schusskreis“ sagt Burmeister.
Die zweite Hälfte begann wieder mit einem Pressing der Dortmunder, wie auch in den beiden Vierteln zuvor. Immer wieder gelang es jedoch den Hütteranern durch schnelle Kombinationen dem Druck zu entkommen und in die gefährlichen Zonen der Gäste einzudringen. Ein Pfosten-Schuss war die größte Ausbeute, die im dritten Viertel auf das Konto der Gastgeber ging. Ein erneuter Siebenmeter der Dortmunder brachte Ende des dritten Viertels die 1:0 Führung für die Gäste.
„Das war natürlich bitter und zu dem Zeitpunkt völlig unverdient. Das Spiel wurde nun ganz anders, viel offener und auch hektischer, weil wir mussten nun ein Tor schießen“ erklärt Burmeister.
Die Hockey-Herren aus Georgsmarienhütte änderten ihre Taktik zum letzten Viertel und spielten nur noch mit drei Verteidigern anstatt vier, um offensiv mehr Druck ausüben zu können. Ein weiterer Offensivspieler wurde dann fünf Minuten vor Schluss eingewechselt, dafür ging der Torwart vom Platz. Der HCG nun also mit einem Feldspieler mehr, kassierte jedoch noch eine Strafecke. Diese konnte ohne Torwarte entschärft werden, das Momentum kurz vor Schluss also noch einmal auf Seiten der Hausherren. Die bis dahin große kämpferische Leistung sollte belohnt werden, drei Minuten vor Schluss netzte Henric Holtmann zum 1:1 und der Freude aller Fans und Spieler des HCG ein.
„Zu dem Zeitpunkt war ein Tor schon überfällig. Wir haben in den letzten Minuten alles aus uns herausgeholt und trotzdem clever und ruhig gespielt, dafür wurden wir am Ende belohnt“ analysiert Burmeister. Ein Angriff über links und ein tiefer Ball vors Tor ermöglichten Holtmann den schönsten und wichtigsten Volley-Treffer, den es bislang in der Saison beim HCG gegeben hat. Der Endstand des Topspiels lautete 1:1 Unentschieden.

„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, wir haben hier heute wirklich alles gegeben und gezeigt, dass wir mit dem Oberliga-Absteiger mithalten können. Auch ein Sieg für uns wäre heute nicht unverdient, aber dafür hätten wir mehr als ein Tor gebraucht“ weiß Burmeister nach dem Spiel. Abwehrchef Justin Gervelmeyer ergänzt: „Dieser eine Punkt fühlt sich für uns wie ein Sieg an. Wir haben hier heute die beste Leistung der Saison abgerufen und auch mit personellen Problemen eine Wahnsinns Mannschaftsleistung gezeigt.“
Den Teamgeist und die Leistung wollen die Hütteraner nun mit ins letzte Spiel der Hinrunde nehmen und dort wieder drei Punkte einfahren. Am kommenden Sonntag geht es dafür nach Dortmund und gegen die Dortmunder HG, die aktuell auf Tabellenplatz 5 stehen.
Fotos: Nina Kemper